Tag der offenen Tür WT
Handwerkskammer Konstanz
Sie haben ein "Haus der beruflichen Bildung" in Waldshut geschaffen: (v. l.) Frank Decker, Leiter Gewerbliche Schulen Waldshut, Landrat Dr. Martin Kistler, Gotthard Reiner, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, Kreishandwerksmeister Thomas Kaiser, Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz und Bildungsakademieleiter Christian Herz.

Ein Modellprojekt macht Schule

Erfolgreiche Lernortkooperation der Bildungsakademie und der Gewerblichen Schulen Waldshut

Kein Raum für Konflikte, sondern für Gemeinschaft und Synergien: Die Bildungsakademie Waldshut und die Gewerblichen Schulen Waldshut präsentierten sich am Tag der offenen Tür als Lernortkooperation mit Modellcharakter. Zur Eröffnung des „Hauses der beruflichen Bildung“ in der Friedrichstraße 3 in Waldshut zeigten die Gastgeber, dass zwei Bildungsträger unter einem Dach nicht nur koexistieren, sondern sich auch komplementieren können. „Ein Gebäude, zwei unterschiedliche Einrichtungen – das ist besonders. Es ist ein Modellprojekt“, so Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin des Bezirks Freiburg.

„Heute haben wir einen wichtigen Baustein für die Zukunft in Waldshut geschaffen“, stimmte auch der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler ein, der noch einmal erinnerte, dass die erfolgreiche Lernortkooperation aus der schwierigen Situation des „Lörracher Ringtauschs“ entstanden sei.  

Umfassende Umbauarbeiten

Rund 5,2 Millionen Euro flossen insgesamt in die Umbauarbeiten in der Friedrichstraße 3, die unter anderem aus Fördergeldern finanziert wurden. Neben der Abteilung Fahrzeugtechnik der Gewerblichen Schulen Waldshut, die bereits seit vielen Jahren vor Ort war, erwarb der Landkreis weitere Flächen, in der nun eine Berufsschule für Anlagenmechaniker, neue Klassenräume sowie eine Werkstatt für E­Mobilität untergebracht sind.

Gleichzeitig hat die Handwerkskammer Konstanz in Abstimmung mit der Kreishandwerkerschaft die Räumlichkeiten und Werkstätten der Bildungsakademie für die überbetriebliche Ausbildung in den Bereichen Anlagenmechaniker/-in, Kfz­Mechatroniker/-in, Raumausstatter/-in, Friseur/-in, Metallbauer/-in, Schreiner/-in und Feinwerkmechaniker/in modernisiert und neu ausgestattet.

Ausbildung im Mittelpunkt

Auch inhaltlich setzt die Handwerkskammer auf Weiterentwicklung und Qualität: „Wir brauchen nicht nur die digitale Ausstattung, sondern auch die Menschen, die diese nutzen und die Lerninhalte vermitteln können“, sagte Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner. Um den Fachkräftenachwuchs bestmöglich zu schulen, habe die Handwerkskammer einen Förderantrag für die Weiterbildung von Lehrkräften gestellt. Den Grund der gemeinsamen Anstrengungen hob auch der Waldshuter Kreishandwerksmeister Thomas Kaiser hervor: „Das Handwerk in der Region hat einen hohen Stellenwert. Einen weitaus größeren Stellenwert hat die Ausbildung. Wir brauchen Fachkräfte“, betonte er.

In einem Rundgang konnten sich die 100 Gäste am Tag der offenen Tür dann von den erfolgreichen Umbaumaßnahmen überzeugen und die neue Werkstatttechnik selbst anwenden. „Wenn man sich das Ergebnis jetzt anschaut, sind alle Beteiligten sehr zufrieden damit. Es war definitiv die richtige Entscheidung“, resümierte Bildungsakademieleiter Christian Herz.