Gruppenfoto von Schülern bei der Berufsorientierung für Fotografie an der Bildungsakademie Waldshut.
Friederike Tröndle
An der Bildungsakademie Waldshut wird im Rahmen der Berufsorientierung seit Kurzem auch Fotografie angeboten.

Neues Angebot an der Bildungsakademie Waldshut kommt bestens anBerufsorientierung für Fotografie

„Ist das gut so?“, „Nein, vielleicht noch ein wenig gerader“, „die Schultern bitte nicht so hoch“ – es wird eifrig diskutiert in dem Klassenzimmer der Bildungsakademie in Waldshut. Dieser Tage findet hier neben anderen Handwerksberufen auch erstmals die Berufsorientierung für den Beruf des Fotografen statt. Die Nachfrage spricht für sich. Die beiden Dozentinnen, Friederike Tröndle und Daniela Haushälter, die dafür gewonnen werden konnten, sind hellauf begeistert. Und nicht nur sie, auch die Achtklässler der Haupt- und Werkrealschulen, sowie Realschulen, die sich im Rahmen der Berufsorientierung über das Schuljahr anmelden. 100 Schüler haben das Angebot, das erst seit gut vier Wochen läuft, bereits ausprobiert. „Vier davon haben anschließend gesagt, dass sie den Fotografenberuf erlernen wollen“, freut sich Fotografenmeisterin Friederike Tröndle.

Zwischen 750 und 900 Schüler pro Schuljahr im Haus

Auch Christian Herz, Leiter der Bildungsakademie ist voll des Lobes. „Wir haben 17 Kooperationsschulen, die regelmäßig zur Berufsorientierung zu uns kommen, das sind dann in etwa 750 bis 900 Schüler pro Schuljahr“, informiert er. Seit drei Jahren habe man sich um das Fotografenangebot bemüht, jetzt könne man es endlich anbieten. „Das passt sehr gut zu uns, da wir bei uns im Haus sehr viele kreative Ausbildungsberufe haben, beispielsweise die Raumausstatter, oder die Maler und Lackierer“. Zwei Wochen lang kommen die Schüler in die Bildungsakademie und dürfen sich dann drei bis fünf Berufe auswählen, die sie kennen lernen und bei denen sie selbst Hand anlegen möchten. „Die praktische Komponente ist uns dabei ganz wichtig“, betont Herz. Jeder solle ausprobieren können, ob ihm der Beruf liege und anschließend auch etwas mit nach Hause nehmen können. „So können die Schüler selbst beurteilen, ob ihnen ein Beruf liegt, oder eher nicht. Wenn’s nicht passt, dann ist auch das eine wichtige Erkenntnis im Berufswahlprozess“, weiß Herz.

Es wird nicht nur ausprobiert, sondern es gibt für die Schülerinnen und Schüler auch begleitende Reflexionsgespräche, sowie ein Feedback am Ende. Nach der Zeit in der Bildungsakademie dürfen sie ihre Erfahrungen dann noch bei einem Betriebspraktikum einbringen, das aber über die Schulen, nicht über die Akademie organisiert wird. „Wir sind in diesem ganzen Prozess nur einer der vielen Kooperationspartner“, sagt Herz.

Dozentin Friederike Tröndle ist begeistert, dass das Angebot so gut ankommt. „Die Schüler sind total bei der Sache. Wir üben, wie man Porträts macht, wie man Licht richtig setzt und so manches mehr“, erklärt sie. Die Jugendlichen müssen dabei beispielsweise im Team arbeiten, miteinander diskutieren, die Fotomodelle richtig anweisen und im Anschluss mit den „Kunden“ die Bilder besprechen. „Das sind alles Aufgaben, die es auch im Fotostudio zu tun gibt“, erklärt die Dozentin. Auch Produktaufnahmen werden geübt. „Ich bin sehr beeindruckt, wie die Schüler sich engagieren“, so Tröndle, die unterstützend zur Seite steht.

Und sind die Bilder im Kasten, dann müssen sie noch bearbeitet werden. Auch hier gibt es umfassende Einblicke. „Die Schüler erfahren, worauf es bei der Bildbearbeitung ankommt und wie man dem Kunden das Bild am besten präsentiert“, erklärt Tröndle. Zudem lernen sie die Gefahren von Social Media kennen und was es beispielsweise mit Bild- und Persönlichkeitsrechten auf sich hat. So mancher Schüler verlässt den Kurs mit der Erkenntnis, dass Fotografie eine wesentlich größere Kunst ist, als ein paar Knipsies auf dem Handy zu machen...

 Neben der Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Holz, Farbe & Wohnen nimmt die Berufsorientierung an der Bildungsakademie Waldshut einen hohen Stellenwert ein.