
So müssen Brezeln aussehen: Luca Stadelhofer in der elterlichen Bäckerei in Singen.
BäckerhandwerkBrezelkönig fürs Bäckerhandwerk
Er ist der Weinkönig des Bäckerhandwerks: Luca Stadelhofer aus Singen vertritt als Brezelkönig sein Handwerk bei öffentlichen Anlässen im Gebiet des Bäckerinnungsverbands Südwest (BIV Südwest). Der 26-jährige Bäcker- und Konditormeister nimmt an Veranstaltungen wie Ausbildungsmessen oder Tagen der offenen Tür in Baden-Württemberg, Hessen und Pfalz-Rheinhessen teil – und kann sogar gebucht werden.
„Mein Vater hat mich auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich genommen werde, weil ich damals in Wien gewohnt habe. Jetzt sind wir zu dritt – die Brotkönigin, die Brezelprinzessin und ich als Brezelkönig. Es ist theoretisch dasselbe wie eine Weinkönigin. Wir bringen den Leuten, vor allem auch den jungen, das Bäckerhandwerk näher“, so Luca Stadelhofer, der bei offiziellen Anlässen eine weinrote Schärpe trägt, auf der in goldenen Buchstaben „Brezelkönig“ steht.
Zurück im elterlichen Betrieb
Seit seiner Ernennung im Oktober vergangenen Jahres arbeitet Stadelhofer wieder im elterlichen Betrieb, dem Vulkanbäcker Stadelhofer in Singen. Dort stellt der Handwerksmeister ein breites Sortiment her – von Torten über Brote bis hin zu Brezeln.
„Ich fange um halb vier Uhr morgens an und backe dann meistens, bevor ich die Waren ausfahre. Danach bereite ich noch alles für den kommenden Tag vor. Abends bin ich noch einmal für eine Stunde im Betrieb, um den Backzettel mit den nötigen Zutaten und Mengen zu richten. Ein ganz besonderer Moment ist, wenn ich die Brötchen aus dem Ofen hole und dann sehe und rieche, was ich gebacken habe. Das ist schon cool.“
Bäcker- und Konditormeister
Trotz seines jungen Alters kann Stadelhofer auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. 2021 machte er seinen Bäckermeister und Betriebswirt an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim und setzte im Anschluss den Konditormeister drauf, bevor er anderthalb Jahre Auslandserfahrung bei der Bäckerei Mel&Koffie in Österreich sammelte.
„In Wien sieht die Brezel ein bisschen anders aus. Unsere badische Brezel hat dünne Arme, die oben angedrückt sind, und der Ausbund ist eingeschnitten“, so Stadelhofer. Teilweise ist er mehrmals pro Woche für sein Ehrenamt als Brezelkönig unterwegs und transportiert dabei eine positive Botschaft in herausfordernden Zeiten. „Wer sich von den anderen abhebt, schafft es als Bäckerei, sich am Markt zu behaupten. Die Kunden wollen Qualität. Wenn man sein Handwerk versteht und gute Zutaten verwendet, dann rechtfertigt das den Preis.“
Der nächste Vulkanbäcker?
Sein Amt als Brezelkönig hat Stadelhofer bis mindestens nächstes Jahr inne. „Danach schaue ich, wie es weitergeht“, erzählt er. In der nahen Zukunft möchte sich der junge Bäckermeister beruflich nicht festlegen. Perspektivisch könnte er sich eine Übernahme des elterlichen Betriebs aber durchaus vorstellen: „Ich hätte Lust. Mal schauen, was die Zukunft bringt.“
Wer Brezelkönig Luca Stadelhofer für eine Veranstaltung buchen möchte, findet auf der Website des Bäckerinnungsverbands Südwest (www.bivsuedwest.de) Kontaktdaten. Die Geschäftsstelle in Königstein koordiniert die Anfragen.
Infokasten:
Die Bildungsakademie Rottweil bietet vom 9. März bis 9. Oktober 2026 einen Meistervorbereitungskurs für Bäcker Teile I und II in Teilzeit an. Stefanie Ende von der Bildungsakademie hilft bei Fragen.