
FotografenhandwerkStorytellerin mit Fotoapparat
Vor ihrer Kamera stehen Maya-Frauen aus Belize, aber auch Hochzeitspaare von der Schwäbischen Alb: Denise Speck aus Geisingen ist Fotografin, und ihre Arbeiten sind so vielfältig wie der Fotografenberuf an sich. Die 30-Jährige, die nach Studienjahren in den Niederlanden wieder zurück in der Heimat ist, hat sich als Fotografin und Storytellerin selbstständig gemacht.
„Ich bin seit Ende 2021 bei der Handwerkskammer als Fotografin eingetragen. Da ich im Master Sustainable Entrepreneurship, also nachhaltiges Unternehmertum, studiert habe, habe ich eine Nische für mich gefunden. Ich verbinde Nachhaltigkeitsberatung mit Fotografie“, erzählt Denise Speck.
In der Welt unterwegs
Ihre Aufträge führen sie oft ins Ausland. „Meine Auftraggeber sind unterschiedlich. Das können Betriebe sein, aber auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) oder internationale Entwicklungsbanken. Als Storytellerin erzähle ich ihre ‚Geschichten‘ dabei nicht nur durch Fotografie, sondern auch filmisch und mit Worten“, so Speck.
Dieses Jahr wurde ihr Projekt „Trinitario – On the Edge“ über Kakaobauern in Trinidad und Tobago mit zwei internationalen Filmpreisen prämiert. Sie gewann die Kategorie Dokumentationsfilm beim AltFF Alternative Film Festival in Toronto und den Sustainability Award des ECHOES Programm beim Aegean Film Festival in Patmos.
Eine Maya-Frau in Belize: Denise Speck bekommt durch ihre Aufträge und Projekte weltweit Einblicke in unterschiedliche Kulturen.
„Jedes Projekt ist eine neue Welt: mit eigenen Sprachen, Denkweisen und Ausdrucksformen. Ich sehe mich dabei nicht als außenstehende Beobachterin, sondern als Teil der Geschichte, die ich gemeinsam mit den Menschen vor Ort erzähle. Das braucht viel Empathie, Offenheit und die Bereitschaft, die eigenen Perspektiven ständig zu hinterfragen. Dabei lernt man nicht nur unglaublich viel über andere – sondern auch über sich selbst“, so Denise Speck.
Nächste Station Barbados
Mit ihrem aktuellen Projekt über Maya-Frauen in Belize geht es demnächst zur Filmausstellung nach Barbados. „Je mehr Erfahrungen ich sammle, desto größer werden die beruflichen Möglichkeiten. Wenn man sich einen Namen macht, dann kommen die Auftraggeber auch auf einen zu. Ich bin als Fotografin aber auch noch auf Hochzeiten unterwegs und biete Fotodokumentationen, Familien- und Paarporträts sowie die fotografische Begleitung von Events an. Der authentische Moment steht dabei immer im Fokus meiner Arbeit“, erzählt Speck.
Das Fotografenhandwerk – und der Weg dorthin – ist vielseitig. Bei der Handwerkskammer kann man eine dreijährige duale Ausbildung und einen Meisterkurs absolvieren. Aber auch Quereinstiege, wie bei Denise Speck, sind möglich. Ob Fotostudio, Hochzeitsfotografie oder Produktfotografie – das Spektrum ist divers.
Handwerkskammer hilft bei Existenzgründung
Wer Interesse hat, das Handwerk zum Beruf zu machen, kann sich bei Existenzgründungsberaterin Simone Feilen von der Handwerkskammer Konstanz melden, Tel. 07721 9988-44, simone.feilen@hwk-konstanz.de. Sie gibt auch monatlich den Kurs „Selbständig – aber wie? Existenzgründung im Handwerk“ in der Bildungsakademie Singen.
Fotografenhandwerk im Gebiet der Handwerkskammer Konstanz
Im Gebiet der Handwerkskammer Konstanz mit den Landkreisen Tuttlingen, Konstanz, Schwarzwald-Baar, Rottweil und Waldshut sind aktuell 638 Fotografen eingetragen. Damit ist das Fotografenhandwerk unter den Top-10-Berufen im Kammergebiet. Bei den Unternehmensformen dominiert das Einzelunternehmen (608). Die Unternehmensformen Gbr (15), GmbH (10) und e.K. (6) sind selten. Viele arbeiten als Solo-Selbstständige.