Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, mit Roboter "HORST" in der Bildungsakademie Singen.
HWK KN

Georg Hiltner über die Zukunftsthemen der Bildungsakademie Weiterbildung, Digitalisierung, Sanierung

In zehn Jahren hat sich in der Bildungsakademie Singen in der digitalen Aus- und Weiterbildung viel getan. Wie soll das in die Zukunft transportiert werden?

Die Bildungsakademie Singen hat sich sehr gut entwickelt. Wir haben viel investiert in die digitale Ausstattung der Werkstätten und Theorieräume. Diese Investitionen wollen wir nachhaltig sichern, indem wir Dozierende sowie Lehrmeisterinnen und Lehrmeister in Weiterbildungen fördern. Neben der fachpraktischen Aus- und Weiterbildung schulen wir Medienkompetenz und den professionellen Umgang mit digitaler Infrastruktur. Didaktik und Methodik sind für uns Schlüsselthemen, um Teilnehmenden die bestmögliche Chance auf einen erfolgreichen Abschluss zu gewährleisten.

Welche Themenschwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung werden, Ihrer Meinung nach, in den kommenden Jahren immer wichtiger werden?

Die erneuerbaren Energien werden für unsere Bildungsstätten, aber insbesondere auch für die Bildungsstätte in Singen mit dem Elektro- und SHK-Schwerpunkt, eindeutig eine hohe Priorität haben. Wir legen Wert auf gute Weiterbildungskonzepte, die die Energiewendethemen wie Photovoltaik und Wärmepumpen, in die Aus- und Weiterbildung integrieren. Dafür benötigen wir Personal und natürlich auch Investitionen in Ausstattung.

Apropos Ausstattung, die Bildungsakademie Singen hat mit dem Roboter HORST einen Neuzugang vorzuweisen.

Robotik ist, aus meiner Sicht, für das Handwerk ein wichtiges Zukunftsthema. Von daher haben wir jetzt einen ersten Roboter angeschafft, mit dem wir natürlich auch Vorführungen machen möchten, die das Handwerk nahebringen. Die Vorteile, die aus der Robotik entstehen, werden gerade im Fachkräftemangel sichtbar werden und Veränderungen in Betriebsabläufen mit sich bringen. Ich sehe ein riesen Potenzial, dass man über Robotik und mit Robotern arbeitsteilig hohe Effizienz erzeugen kann in einer Vielzahl von handwerklichen Gewerken.

Bildung kostet Geld. Die Bildungsakademie Singen investiert aber nicht nur ins Personal, sondern hat auch im Gebäudebereich einiges geplant …

Als Rahmenbedingungen benötigen wir Planungssicherheit und wir setzen uns bei Land und Bund natürlich dafür ein, dass wir die notwendigen Fördermittel erhalten. Es sind enorme Investitionssummen notwendig, um Bildungsstätten auf Augenhöhe betreiben zu können. Wir haben auch Investitionsbedarfe in der energetischen Sanierung der Liegenschaften und sind darauf angewiesen, dass wir von Bund und Land entsprechende Zuwendungen erhalten. Dafür kämpfen wir auch.

Was bringt die unsichere Lage mit sich?

Wir müssen möglichst gut kollaborieren und kooperieren, um am Ende wirtschaftlich sinnhaft zu agieren. Da der Finanzrahmen enger wird, arbeiten wir mit allen Partnern innerhalb der dualen Ausbildung, aber auch in der Aufstiegsweiterbildung, bestmöglich zusammen, auch beim Thema Fachkräftemangel. Aufgrund der aktuellen Krisenlagen, die wir leider haben, gibt es natürlich eine Menge an Herausforderungen, die die Bildungsstätte in Singen bewältigen muss. Der Umgang mit explodierenden Energiekosten ist ein Thema. Dann gibt es das Riesenthema, Dozierende zu finden, und auch hauptamtlich angestellte Lehrmeisterinnen und Lehrmeister. Hier ist eine hohe Wettbewerbssituation natürlicherweise zur freien Wirtschaft gegeben.

Die Bildungsakademie Singen feiert 2022 zehnjähriges Jubiläum. Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Wie sieht die Bildungsakademie 2032 aus?

Die Bildungsakademie in zehn Jahren ist hoffentlich weiterhin ein Erfolgsmodell, die Zukunftsthemen werden bestmöglich begleitet, und wir haben sehr viele glückliche Absolventen, die als Fachkräfte im Handwerk tätig sind.

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